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Gratianus
(Reg. 367 - 383)

Gratianus

Junger Kaisersohn als Steigbügelhalter des Theodosius I. des "Großen" Als Sohn des Kaisers Valentinian I. (364-375 n.Chr.) wurde der 359 n.Chr. geborene FLAVIUS GRATIANUS am 24.8.367 als Achtjähriger zum Augustus erhoben und nach des Vaters Tod im Jahre 375 mit 16 Jahren Herr des römischen Westens. Dies war zu einer Zeit, als durch den Hunnensturm im Osten des Reiches die Völkerwanderung einsetzte. Herrscher über den östlichen Teil des römischen Imperiums war sein Oheim Valens (364-378).

Gratianus

Noch zu Lebzeiten hatte Valentinian I., Vater des Gratianus, ihm einen bedeutenden Lehrer, den Professor für Grammatik und Rhetorik Ausonius, als Erzieher zur Seite gestellt. Als Ausonius nach Trier kam, um den ehrenvollen Auftrag zu übernehmen, hatte er bereits eine 30-jährige Lehrtätigkeit hinter sich. Bekannt ist vor allem seine Dichtung Mosella, in der er die Schönheiten und den Nutzen der Mosel besingt. Als Erzieher des Prinzen gelangte er zu hohem Ansehen und zu großem politischen Einfluss. Er bekleidete das Konsulat und die Statthalterschaft Galliens. Erst nach dem Tode des Kaisers zog er sich ins Privatleben zurück.

Kaiser Valens hatte große Schwierigkeiten mit den Westgoten, die in Massen über die Donau strömten, um dem Druck der Hunnen auszuweichen. Gratianus kam seinem Oheim mit Heeresmacht zu Hilfe. Da aber Valens nicht warten wollte, stellt er sich den Westgoten mit seinem Heer bei Adrianopel am 9.8.378 zur Schlacht, die zu seinem Tod und zur vernichtenden Niederlage der Römer führte. In dieser kritischen Situation berief Gratianus in seiner Not Theodosius I. (379-395) zum Mitkaiser der östlichen Reichshälfte, ohne auf dynastische Erwägungen Rücksicht zu nehmen.

Gratianus

Mit Theodosius kam ein Christenfreund an die Macht, den diese auch den "Großen" nannten. Sein Vorgehen gegen die Heiden veranlaßte Magnus Maximus (383-388), sich in England zum Kaiser gegen Gratianus ausrufen zu lassen.

Gratianus führte erfolgreiche Kämpfe gegen die Alemannen und gegen die Westgoten. Als er gegen seinen Rivalen Magnus Maximus antreten wollte, fiel er in Lugdunum (Lyon) der Meuterei seiner eigenen Truppen im Jahre 383 zum Opfer.

Zur Münzgeschichte: Gratianus prägte die gleichen Geldsorten wie sein Vater: 6 Goldwerte, 5 Silbersorten und 5 Bronzenominale. Die wichtigsten Münzstätten waren Rom, Trier, Mailand und Lyon. Auffällig ist die Aufteilung der Programme auf den Rückseiten der Münzen. Gold- und Silberstücke tragen christliche, Bronzen dagegen heidnische Symbole.